Der Weg durch die Konjunkturflaute
Die Zahl der Insolvenzen steigt und die Konjunktur will nicht so recht in Gang kommen. Um nicht selbst in der Insolvenzstatistik zu landen, ist bloßes Abwarten zu wenig. Handeln heißt die Devise: vier Regeln für den Erfolg trotz Konjunkturflaute.

Rolf Popp

        


 
as Handelsblatt schreibt »Immer mehr deutsche Unternehmen gehen pleite«. Parallel dazu erwartet der Bundesverband Deutscher Inkasso-Unternehmen (BDIU) eine weiter steigende Anzahl von Insolvenzen. Diese wird im Jahr 2003 voraussichtlich deutlich über 40.000 liegen.

Das muss nicht sein
Laut HGB ist Konkurs anzumelden, wenn es zur Überschuldung oder zur Zahlungsunfähigkeit kommt. Dies lässt den Rückschluss zu, dass die Liquidität, die Finanzierung und die Rentabilität zunächst die wichtigsten Punkte für weitere Überlegungen sind.

Fakt ist auch, dass jedes Unternehmen die Möglichkeit hat, etwas für den Erfolg zu tun.

Die erste Regel lautet daher:
»Wer etwas verändern will, muss auch handeln«, vielleicht heute noch. Dabei ist es zunächst wichtig, einen genauen Überblick über die aktuelle Situation der Firma zu bekommen. Erstellen Sie eine umfassende Unternehmensanalyse inklusive Unternehmens- und Liquiditätsplanung. Im Wesentlichen werden Sie sich dabei auf die Gewinn- und Verluststruktur sowie die Bilanzstruktur beziehen.

Daneben sollte für jedes Produkt oder jede Dienstleistung eine Deckungsbeitragsrechnung durchgeführt werden. Daraus erhalten Sie eine transparente Darstellung Ihrer Geschäftsentwicklung und können so frühzeitig reagieren und gezielt agieren. Dies kann bis zur Überlegung gehen, neue Gesellschafter aufzunehmen oder zu einem strikten Sparkurs führen.

Die zweite Regel lautet somit:
»Transparenz schaffen«. Wichtig zu erwähnen ist hier, dass nur eine schriftliche Analyse und Planung Sinn macht, da nur so auf Vollständigkeit und Genauigkeit geprüft werden kann. Dies ist übrigens auch das, was Ihre Bank, Gesellschafter oder sonstige Kapitalgeber erwarten. Meist versteckt sich hinter der Aussage »Wir sind zu klein« auch, dass das Unternehmen selbst nicht begründen kann, woher und warum Aufträge entstehen – hier ist in jedem Fall Handlungsbedarf.

Ebenso müssen die Unternehmensziele, das corporate identity und der Nutzen für den Kunden auf den Prüfstand. Dies gibt Aufschluss über das aktuelle und künftige Verhalten der Firma und wie Kunden gefunden und begeistert werden können.

Regel Nummer 3 lautet:
»Ziele formulieren und wissen, was dem Kunde einen Nutzen bringt«. Dabei empfiehlt es sich zunächst, die langfristigen Unternehmensziele zu ermitteln oder zu überarbeiten, um dann Schritt für Schritt auf die konkrete Umsetzung zurück zu kommen. Sie erhalten so eine genaue Vorstellung, wie und mit welchen Mitteln Sie Ihre Ziele erreichen können. Gezieltes und sinnvolles Werben in geographisch logischen Bereichen spielt dabei eine wichtige Rolle. überprüfen Sie die aktuellen Werbeaktivitäten und setzen Sie gezielt Schwerpunkte.

Regel Nummer 4:
»Präsentieren Sie sich von ihrer Schokoladenseite«. Sobald der potentielle Kunde die Firma wahrgenommen hat, sollte dieser einen positiven ersten Gesamteindruck bekommen. Denn häufig lässt dieser Firmeneindruck auch Rückschlüsse auf die Qualität und Aktualität der Produkte und Dienstleistungen zu. Vor allem alt eingesessene Unternehmen, verspielen hier viel Potential.  

 

URL: http://www.perspektive-blau.de/artikel/0306b/0306b.htm