in leistungsfähiges Controlling bildet als Instrument der Unternehmenssteuerung die unverzichtbare Grundlage jeder Unternehmensführung. In vielen Unternehmen jedoch findet Controlling überhaupt nicht statt oder wird doch stark vernachlässigt. Dabei ist Informationsvorsprung heute doch ein unbestrittener Wettbewerbsvorteil. Die sich ständig und massiv wandelnde Unternehmensumwelt sowie der rasch voranschreitende Internationalisierungsgrad von Unternehmen stellen neue Anforderungen an die Reaktionsfähigkeit von Unternehmen, die nur durch zeitnahe und empfängerrelevante Informationsversorgung zu gewährleisten ist.

Für die Unternehmensführung ist es daher von entscheidender Bedeutung, in welchem Umfang, welcher Qualität und Zeitnähe sie die notwendigen Informationen erhält. Da Entscheidungen »aus dem Bauch heraus« in den hart umkämpften Märkten von heute ein riskantes Spiel sind und nur selten lange von Erfolg gekrönt sein werden, bedarf es eines Controllingsystems, das die Unternehmensführung mit geeigneten Informationen versorgt, um die richtigen operativen als auch strategischen Entscheidungen treffen zu können.

Das herkömmliche Rechnungswesen ist durch seine Vergangenheitsorientierung nicht wirklich in der Lage, das Informationsbedürfnis der Unternehmensführung zufrieden stellend zu stillen – obschon ein leistungsfähiges Rechnungswesen eine unverzichtbare Voraussetzung für ein funktionierendes Controlling ist. Controlling muss aber mehr sein als die bloße Umbenennung einer Abteilung oder die Einführung einiger Kennzahlen. Denn Controlling ist nicht nur die Darstellung von »hard facts«, sondern umfasst auch die Darstellung und vor allem Interpretation von »soft facts« wie etwas die Bewertung der Kundenzufriedenheit oder das Ausloten zukünftiger Leistungspotentiale.

Controlling muss die Konsequenzen unternehmerischer Entscheidungen aufzeigen und die Suche nach Alternativen und deren Bewertung unterstützen. Auf diese Weise wird Zeit gewonnen und der Spielraum für Aktionen erhöht. Controlling ist allerdings kein Allheilmittel. Nur in Unternehmen mit entsprechender »controllinggerechter« Unternehmenskultur wird der Einsatz von Controllinginstrumenten eine bessere Ergebnislage zeitigen.

Der Controlling-Consultant Peter Baier stellt mit seinem Praxishandbuch Controlling eine wahre Fundgrube für den Controller zur Verfügung – kaum eine Frage, die in diesem umfassenden Standardwerk nicht beantwortet wird. Ausgiebig widmet er sich den Instrumenten des Controllings: Von analytischen Instrumenten (z.B. Budgetierung, Kennzahlensysteme, Netzplantechnik) über heuristische (z.B. Brainstorming, Funktionsanalyse) und Prognoseinstrumente (z.B. Delphi-Methode, Lebenszyklusanalyse, Regressionsanalyse) bis zu Bewertungs- und Entscheidungsinstrumenten (z.B. Kosten-Nutzen-Analyse, Break-Even-Analyse, Portfolioanalyse) werden alle denkbaren Controllingwerkzeuge ausführlich dargestellt.

Daneben wirft Peter Baier aber auch einen Blick auf die Aufgaben des Unternehmenscontrollings. Welche Rolle spielt das Controlling in der betrieblichen Planung? Wie sind die Kontrollaufgaben der Einhaltung der Unternehmenspläne durchzuführen? Wie werden Informationen gewonnen, ausgewertet, aufbereitet, sodass sie für die Unternehmensführung den größtmöglichen Nutzen darstellen? Wie geht das Controlling nach Feststellung von Abweichungen vor, um Korrekturmaßnahmen auszuarbeiten und vorzuschlagen?

Schließlich stellt Peter Baier auch ausführlich dar, wie ein Controllingsystem eingeführt oder verbessert werden kann. Er analysiert, welche Rahmenbedingungen für den Aufbau und die Durchführung eines Controllings gelten müssen und stellt dar, wie eine Bestandsaufnahme der bereits vorhandenen Controllingaktivitäten im Unternehmen aussehen könnte. Auf dieser Basis lassen sich dann Maßnahmen erarbeiten, um das gewünschte Controllingkonzept zu realisieren.

Das Buch räumt mit dem alten Vorurteil auf, dass Controlling mit Kontrolle gleichzusetzen sei und weitet den Blick in Richtung der eigentlichen Aufgaben der Controllingfunktion: Planung, Information, Analyse und Steuerung. Wie oft bleiben Unternehmen stecken in einer verkürzten Controllingsicht, die sich auf das »Zahlenschubsen« von einer Tabelle in die nächste beschränkt? Peter Baier stellt ein umfassendes Controlling vor, das sich mit den zukünftigen Entwicklungen des Unternehmens befasst und dazu dient, systematisch für eine sichere und überschaubare Unternehmensentwicklung zu sorgen.

Das Praxishandbuch Controlling ist sowohl als Einstiegswerk für den Controlling-Neuling als auch als Nachschlagewerk für den erfahrenen Controller geeignet. Das Buch zeigt wissenschaftliche Erkenntnisse praxisnah auf und ist leicht verständlich geschrieben.