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Ludwig von Mises:
Vom Wert der besseren Ideen

ISBN: 3789282669
Erscheinungsjahr: 2008
Olzog

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Passionierter Kämpfer gegen den Interventionismus
        


 
er österreichische Ökonom Ludwig von Mises führte einen leidenschaftlichen Kampf für die individuelle Freiheit. Er war Verteidiger einer liberalen Wirtschaftsordnung und davon überzeugt, dass der Sozialismus ökonomische Denkfehler enthielt. Schon in seinem Buch Die Gemeinwirtschaft von 1922 begründete er, dass eine reine Planwirtschaft nicht funktionieren könne. Für eine moderne Wirtschaft sei Sozialismus zerstörerisch, weil das Fehlen privaten Eigentums jegliches vernünftige Zustandekommen von Preisen verhindere und somit auch das Abschätzen von Kosten. Die Unmöglichkeit einer rationalen Wirtschaftsrechung resultiere zwangsläufig in einen unwirtschaftlichen Einsatz der Produktionsfaktoren. Kapitalvernichtung und Wohlstandsminderung sind die Folgen. Wohlstand, Frieden und Freiheit könnten viel besser durch den verpönten Kapitalismus gewährleistet werden, durch freie Märkte, Arbeitsteilung und private Investitionen.

1958 hielt Ludwig von Mises in Argentinien sechs Vorlesungen zu allgemeinen Fragen der Wirtschaftsentwicklung. Diese wurden nun zusammengefasst unter dem Titel Vom Wert der besseren Ideen wieder veröffentlicht. Die Themen dieser Vorlesungen sind »Kapitalismus«, »Sozialismus«, »Interventionismus«, »Inflation«, »Auslandsinvestitionen«, »Politik und Ideen« und bilden eine gute Zusammenfassung der Gedanken des liberalen Ökonomen. Das Buch ist aktueller denn je. Die Probleme, die der Ökonom aufgreift, sind auch die heutigen Probleme. Jede der sechs Vorlesungen kann zwar als unabhängiger Artikel betrachtet werden, in ihrer Gesamtheit ergeben die Abschriften aber ein harmonisches Ganzes.

Besonders die Ausführungen zum Interventionismus können heute, wo Fragen zur Verstaatlichung und staatlichen Regulierung an der Tagesordnung sind, den einen oder anderen wertvollen Denkanstoß geben. Interventionen führen zu Verzerrungen der Marktergebnisse, lenken das Verhalten der Verbraucher und Produzenten und zwingen damit zu immer neuen Interventionen. Dass Staatseingriffe die Lage des Verbrauchers in keiner Weise verbessern, zeigt Ludwig von Mises an einem einfachen Beispiel: Setzt der Staat etwa einen Höchstpreis für Milch fest, erhöht er dadurch künstlich die Nachfrage. Gleichzeitig werden einige Milchbauern durch die gesunkenen Preise in die Verlustzone rutschen und keine Milch mehr produzieren. Die Nachfrage steigt also bei gesunkenem Angebot. Ergebnis der Preiskontrolle ist, dass nicht mehr alle Menschen Milch kaufen können, die dies wünschen. Der Staat wird sich daraufhin neue Maßnahmen überlegen, etwa eine Preiskontrolle der Futtermittel, um die Produktionskosten zu senken. Verbessert diese Maßnahme jedoch die Situation? Nein, die Geschichte wiederholt sich aus denselben Gründen.

Aber es ist wichtig zu betonen, dass Ludwig von Mises nicht den Staat an sich ablehnt. Ein guter Staat habe sich jedoch auf jene Aufgaben zu beschränken, für die er geschaffen wurde. Verbrechensbekämpfung und die Verteidigung nach außen sind nach Auffassung von Ludwig von Mises klassische Staatsaufgaben, aus der Wirtschaft habe er sich aber herauszuhalten. Der Staat im marktwirtschaftlichen System habe lediglich den reibungslosen Ablauf der Marktwirtschaft vor Betrug oder Gewalt von innen und außen zu schützen.

In Zeiten, in denen der Staat mit großem Geldbeutel als Retter des Wirtschaftssystems auftritt und liberale Marktideen auf Ressentiments stoßen, ist es erfrischend, sich mit Ludwig von Mises’ klaren Gedanken auseinanderzusetzen. Dieses Buch kommt genau zur rechten Zeit.