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Heiko Roehl, Brigitte Winkler, Martin Eppler, Caspar Fröhlich (Hrsg.):
Werkzeuge des Wandels: Die 30 wirksamsten Tools des Change Managements

ISBN: 3791031244
Erscheinungsjahr: 2012
Schäffer-Poeschel

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Aus der Trickkiste
        


 
s ist beinahe schon eine Binsenweisheit: Unternehmen müssen heute die sich schnell verändernden Bedingungen antizipieren und sich ständig daran anpassen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die alten Organisations-, Führungs- und Steuerungsmodelle passen nicht länger zu den neuen Anforderungen des heutigen Unternehmensumfeldes. Daher werden Hierarchien abgeflacht, Handlungsspielräume eröffnet, Entscheidungswege verkürzt und -befugnisse dezentralisiert.
Die Gestaltung von Veränderungsprozessen mit Blick auf die Zukunft wird immer mehr zur überlebenswichtigen Kompetenz jeder Organisation. Denn es reicht längst nicht mehr, immer wieder einmal, hier und dort Neuordnungen vorzunehmen. Es geht vielmehr darum, ständig wandlungsfähig zu sein.

Für das Gelingen dieser Mammutaufgabe stellen Heiko Roehl, Brigitte Winkler, Martin J. Eppler und Caspar Fröhlich einen Werkzeugkasten für den Change Manager bereit. In dem von ihnen herausgegebenen Buch Werkzeuge des Wandels beschreiben sie ausführlich 30 Methoden, die die Veränderungsarbeit in Organisationen unterstützen sollen. Die Herausgeber bilden das Redaktionsteam der Zeitschrift für OrganisationsEntwicklung und das Buch enthält Beiträge aus der Rubrik »Werkzeugkiste« der Zeitschrift. Für das Buch haben die Herausgeber 30 Werkzeuge ausgewählt, die übersichtlich, mit Beispielen und Grafiken versehen und um weiterführende Literatur ergänzt dargestellt werden.

Dabei sind die Werkzeuge in sieben Kapitel entsprechend den Schritten eines Wandelprozesses gegliedert: fünf Instrumente von der Auftragsklärung bis zur Projektarchitektur sollen den Wandel vorbereiten. Um Kontexte zu verstehen, werden Werkzeuge wie Interviewtechniken und die Kraftfeld-Analyse erklärt. Um den Blick auf denkbare Entwicklungen zu schärfen und Zukünfte erlebbar zu machen, stehen Methoden wie etwa die Szenariotechnik, Strategisches Roadmapping oder Deep Democracy zur Verfügung. Da ohne Lernen Wandel unvorstellbar ist, sollen Werkzeuge wie beispielsweise Benchmarking, Debriefing oder Action Learning die organisationalen Lernprozesse unterstützen. Da Organisationen zur Trägheit neigen, müssen sie durch geeignete Mittel dynamisiert werden. Im Buch werden zu diesem Zweck etwa Dynamic Facilitation und Systemspiele beschrieben. Jeder Wandel muss auch kommuniziert werden, was mit Hilfe von Filmen, Fokusgruppen oder Blogs geschehen kann. Und zu guter Letzt sollen die Veränderungen bewertet werden, die positiven und negativen Resultate sollen durch Werkzeuge wie die Balanced Scorecard oder die Wissensbilanz ans Tageslicht befördert werden.

Der logische Aufbau des Buches lässt den Leser nicht mit einem Sammelsurium der verschiedensten Instrumente zurück, sondern stellt klar dar, für welche Aufgabe welches Werkzeug geeignet erscheint. Zudem widmen sich die einleitenden Kapitel ausführlich der Wahl des richtigen Werkzeuges. So werden etwa die Anwendung der so genannten HEBEL-Fragen nahegelegt: Herausforderung, Einbettung, Begründung, Erfahrungswissen, laufende Überprüfung. Außerdem erhält jedes Werkzeug seinen individuellen »Fingerabdruck«, je nach Aufwand, Gruppengröße, Freiheitsgrad und Gemeinschaftserlebnis. So herrscht stets Ordnung im Werkzeugkasten und der Nutzer behält den Überblick.

Besonders lesenswert ist auch der Epilog, der sich gegen die herrschende »Vertoolisierung« der Beratungsarbeit richtet. Weniger Vereinfachung wäre manchmal mehr. So sollen Werkzeuge nicht als Allheilmittel verstanden werden, weil »vorgefertigte Konzepte und Werkzeuge sind wie Kleider von der Stange. Manchmal passen sie hervorragend, nicht selten aber müssen sie angepasst werden, damit sie wirklich sitzen.« Werkzeuge blindlings einzusetzen, wird daher nicht zum Erfolg führen; es liegt immer in der Hand des Beraters und an seinem Geschick, geeignete Anpassungen vorzunehmen.