Home         Autoren         Newsletter         Kontakt         Impressum

 

Lisa Bodell:
Kill the Company: 12 Killer-Tools für die Wiedergeburt Ihres Unternehmens

ISBN: 3593399091
Erscheinungsjahr: 2013
Campus Verlag

Wollen Sie dieses Buch kaufen? Klicken Sie hier!

Neustart
        


 
ie eigene Firma zu vernichten ist der erste Schritt zu wahrer Größe. Dies ist – in aller Kürze – der Ratschlag, den Lisa Bodell in ihrem Buch Kill the Company gibt. Der Tipp mag absurd klingen – aber immerhin ist die Autorin Vorstandsvorsitzende von futurethink, einem New Yorker Unternehmen für Innovationsforschung und -training. Und nach Lektüre ihres Buches erscheint Bodells Weg der einzig richtige, um innovationsmüden Unternehmen wieder Beine zu machen. So reißerisch die Phrase »Kill the Company« auch daherkommen mag, so nachvollziehbar sind die sich dahinter verbergenden Strategien.

Aus ihrer Erfahrung weiß die Autorin, dass die Firmenkultur der meisten Unternehmen nicht besonders innovationsfreundlich ist: Je größer und komplexer Unternehmen werden, desto mehr wendet sich der Blick nach innen, statt zu beobachten, was außen vorgeht. Abteilungen entwickeln sich immer mehr zu Inseln, die voneinander nicht wissen, was sie tun. Hinterfragen, kreatives Schaffen und Erforschen werden mehr und mehr verdrängt von Effizienz, Arbeitsleistung und dem Streben nach kurzfristigen Ergebnissen. Prozesse werden ständig komplizierter, Meetings, E-Mails und Berichte verschlingen die meiste Zeit des Tages. Unternehmenskulturen werden starr und risikoscheu.

Innovation kann ohne Risiko jedoch nicht funktionieren. Die heute gelebten schlechten Gewohnheiten und bestehenden Blockaden müssen daher beseitigt werden. Dies ist gemeint mit »Kill the Company«: Das alte, müde gewordene Unternehmen muss vernichtet werden bevor Neues entstehen kann.

Allzu oft bleiben Unternehmensführer darin verhaftet, in Sonntagsreden Innovation zu predigen, im täglichen Geschäft vom alten Trott jedoch nicht abzuweichen. Gelingt die Innovation nicht, waren die Mitarbeiter eben nicht kreativ genug! Lisa Bodell macht Schluss mit den Lippenbekenntnissen und stellt handfeste Werkzeuge zur Verfügung, mit denen eine Struktur und Kultur geschaffen werden, die von Beschränkungen befreien und Luft zum Atmen – und Arbeiten – lassen.

Dazu untersucht sie zunächst die Hindernisse für innovatives Denken: Denn wenn, wie so oft in traditionellen Unternehmenskulturen, Angst, Konformismus und Selbstzufriedenheit das Ruder übernehmen, leidet die Kreativität. In solcher Situation kann dann ein Werkzeug wie »Kill a Stupid Rule« helfen, Bürokratie über Bord zu werfen, damit die Mitarbeiter unbelastet wieder mehr schaffen können. Auch Ausflüchte, mit denen man sich selbst und andere ausbremst, gilt es abzuschaffen: Das passende Werkzeug hierzu heißt »Das Unmögliche möglich machen«. Ist der Status quo erst einmal überwunden, muss eine neue Grundlage geschaffen werden. Nur mit den richtigen Fähigkeiten und Verhaltensweisen kann Innovation auf allen Ebenen gefördert werden. Lisa Bodell strebt nicht weniger als eine Revolution an und wartet auch dafür mit passenden Werkzeugen auf. Das Denken und Handeln aller Mitarbeiter muss völlig umgekrempelt werden, um neu zu starten und innovationsfähiger zu werden.

Lisa Bodell führt nachvollziehbar aus, dass es darauf ankommt, die eigenen Schwächen und Probleme zu beseitigen. Der größte Feind eines Unternehmens ist es selbst. All das Lähmende der Unternehmenskultur muss in den Blick genommen und rechtzeitig abgeschafft werden, bevor die Konkurrenz die Schwächen ausnutzt. Es gibt ausreichend Beispiele von Industriegiganten, denen eben dies nicht gelang: Kodak ist ein viel bemühtes Beispiel eines Unternehmens, das den Blick so stark nach innen richtete, dass es übersah, was draußen am Markt geschah und mit den neuen Entwicklungen nie mehr Schritt halten konnte.

Kill the Company profitiert von den reichen Erfahrungen der Autorin. Lisa Bodell weiß, wovon sie spricht und kann aus dem Erfahrungsschatz der Arbeit mit großen und namhaften Unternehmen schöpfen. So stechen auch Bodells Tools aus der Vielzahl der Strategieinstrumente hervor, weil sie zu Ehrlichkeit zwingen und nicht zulassen, dass Unternehmen sich in falscher Sicherheit wiegen. Sie weiß den Kampfgeist von Managern und den Ehrgeiz von Mitarbeitern zu wecken, wenn sie nicht einfach über Stärken und Schwächen des Unternehmens diskutieren lässt, sondern stattdessen fragt: »Was braucht es, um Ihr Unternehmen vom Markt zu beseitigen. Sie haben 30 Minuten Zeit.«

Lisa Bodells Buch sei allen empfohlen, die tief sitzende Überzeugungen und Einstellungen hinterfragen und überkommen möchten, die jene Hindernisse beseitigen möchten, die die Unternehmenskultur selbst unbewusst in den Weg gestellt hat, die überholte Vorschriften, überflüssige Meetings und veraltete Unternehmensabläufe beseitigen wollen und die neue Möglichkeiten sehen möchten, statt sich nur mit Problemen konfrontiert zu sehen. Kill the Company bietet einfache, sofort einsetzbare Werkzeuge, die frisches Denken hervorbringen.