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Imke Keicher, Kirsten Brühl:
Sie bewegt sich doch! Neue Chancen und Spielregeln für die Arbeitswelt von morgen

ISBN: 3280052882
Erscheinungsjahr: 2008
Orell Füssli Verlag

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Entdeckungsreise in die Arbeitswelt der Zukunft
        


 
enngleich es viele nicht wahrhaben wollen: die sicherheitsorientierte, stark reglementierte Arbeitskultur wird es nicht mehr länger geben. Wir befinden uns in einer Phase umfassender Transformation der Arbeitswelt, die neue Spielregeln mit sich bringt, neue Chancen eröffnet, aber auch neue Spieler an den Start bringt. Auf dem Weg in das »kreative Zeitalter« sterben Standardjobs mit vorhersagbaren Standardkarrieren aus. Und dass die Veränderungen schleichend vonstatten gehen, versperrt dem Einzelnen mitunter den Blick darauf, dass man persönlich von den Umwälzungen ebenso betroffen ist. Rechtzeitig die Weichen zu stellen, dabei hilft das Buch Sie bewegt sich doch! von Imke Keicher und Kirsten Brühl.

Die Autorinnen zeichnen eine radikal veränderte Arbeitswelt: Da Unternehmen heute im Hyper-Wettbewerb unter immensem Innovationsdruck stehen, wird Kreativität zur Schlüsselressource der Zukunft. Kreative Köpfe sind gefragt wie nie zuvor. Dies löst einen globalen Wettbewerb um Talente aus, die auf dem Arbeitsmarkt rar gesät sind. Auch die Organisation von Arbeit kommt auf den Prüfstand. Da Projektarbeit immer mehr zur Regel wird, ist das Unternehmen, in dem Mitarbeiter ein Arbeitsleben lang arbeiten, ein Auslaufmodell. Vollzeitstellen mit ihren vorgezeichneten Karrierewegen und die damit verbundenen Sicherheiten gehören der Vergangenheit an.

Was wir unter »Arbeit« verstehen, hat sich im Laufe der Zeit ständig gewandelt: Während in der agrarischen Kultur die Natur den Takt der Arbeit bestimmte, waren es in der industriellen Ära die Maschinen, die den Takt vorgaben. Der Mensch war fortan nicht mehr als ein leicht austauschbarer Teil im festgelegten Produktionsablauf. Im Industriezeitalter prägte der abhängig beschäftigte Arbeiter, der extrem fremdbestimmt war und genau vorgegebene Arbeitsschritte in einem definierten Zeitfenster erledigte, das gesellschaftliche Bild von Arbeit. Arbeiten war nicht selten mit gravierenden Folgen für Gesundheit oder gar das Leben verbunden und galt einzig und allein dem Broterwerb. Mitte des 20. Jahrhunderts entstand der Typus des »Organization Man«, der als Angestellter der Fabriken anpassungsfähig, gehorsam und loyal seinen Dienst tat. Im Gegenzug erhielt er Sicherheit: die Vollzeit-Lebensanstellung war die Regel. Seit den 1980er Jahren wird dieser »Organization Man« vom modernen Wissensarbeiter abgelöst, den die Wissensgesellschaft hervorgebracht hat. Weder Muskelkraft noch loyales Abarbeiten sind seine Tugenden, sondern Intelligenz und Wissen. Der Weg zum Erfolg führt darüber, das Richtige zu wissen und sich eigenverantwortlich geeignete Kompetenzen anzueignen.

Die moderne, flexible Arbeitswelt der Kreativarbeiter stellt einen Gegenentwurf zur starren Angestelltenkultur von gestern dar. Kreativarbeiter arbeiten abwechselnd frei und fest angestellt, schließen Projekt nach Projekt ab und suchen dabei nach einem inspirierenden, multikulturellen und toleranten Umfeld. Dabei kommt die Motivation wesentlich von innen: Kreativarbeiter wissen, wie sie leben, mit wem und wofür sie arbeiten wollen.

Der Fokus in der neuen Arbeitswelt, so Keicher und Brühl, liege daher darauf, darüber Bescheid zu wissen, wo die eigenen Stärken, Talente und Leidenschaften liegen, um sie in einem passenden Umfeld einzusetzen und immer wieder weiterzuentwickeln. Sie bewegt sich doch! stellt daher die neue Arbeitskultur mit ihren Spielregeln vor und unterstützt dabei, herauszufinden, welche Chancen sich dadurch eröffnen. Viele Praxisbeispiele und Übungen helfen dabei, herauszufinden, was die neue Situation für jeden Einzelnen bedeutet.

Für die Arbeit der Zukunft gibt es kaum noch vorgezeichnete Wege; jeder Einzelne muss für sich de Fragen beantworten, was er kann und was er will. Fünf Spielregeln sollen dabei helfen, im Kreativen Zeitalter erfolgreich zu sein:

1. Uniquability entwickeln: Einzigartigkeit und Unverwechselbarkeit sind wichtige Rohstoffe. Jeder Einzelne muss sein ganz individuelles unverwechselbares Profil kennen, den Mix aus Stärken, Talenten und Leidenschaften.
2. Empathie ausbauen: Beziehungen sind in der Arbeitswelt der Zukunft so wichtig wie nie zuvor. Erst im Zusammenspiel mit anderen entfaltet sich die volle Kraft der eigenen Stärken, vorurteilsloses Beobachten und Zuhören werden im Geschäftsleben immer wichtiger werden.
3. Kreativität nutzen: Ohne Kreativität gibt es keine Innovation und daher wird sie im kreativen Zeitalter zur Grundanforderung. Dabei wird Neues in Zukunft immer stärker durch Vernetzung entstehen, an den Schnittstellen zu anderen Menschen, zu fremden und neuen Ideen und Ansätzen.
4. Spielwiesen schaffen: Damit Kreativität entstehen kann, benötigt sie innere und äußere Spielräume. Neue Kommunikationsräume und Platz für Begegnungen werden immer wichtiger werden.
5. Lebensunternehmer werden: Das Veränderungstempo wird sich im Arbeitsleben der Zukunft weiterhin erhöhen, was nicht nur Unsicherheit, sondern gleichzeitig auch viele Möglichkeiten schafft. Mit der unkalkulierbaren Zukunft konstruktiv umgehen bedeutet dann, sein Arbeitsleben selbst in die Hand zu nehmen, die neuen Spielräume zu nutzen und für sich zu entscheiden, was man wirklich will.

Fertige Lösungen geben die Autorinnen nicht, denn Patentrezepte gibt es heute nicht mehr. Aber sie ermuntern dazu, eigene Antworten zu suchen. Und genau das passt in das neue Zeitalter, denn dieses braucht Menschen, die etwas über sich selbst wissen und Verantwortung für die Gestaltung ihres Lebens und ihrer Arbeit übernehmen.