or zwei Jahren stellte das Autorenteam der Unternehmensberatung Simon, Kucher & Partners in Das große Handbuch der Strategiekonzepte die grundlegenden Ideen und Ansatzpunkte von Strategie vor. Im Nachfolger Das große Handbuch der Strategieinstrumente beschreiben sie die Werkzeuge zur Ausfüllung und Verwirklichung von Strategie.

»Strategie ist die Kunst und die Wissenschaft, alle Kräfte eines Unternehmens so zu entwickeln und einzusetzen, dass ein möglichst profitables, langfristiges Überleben gesichert wird.« Die wichtigsten der dazu notwendigen Instrumente werden von den Autoren kurz und kompakt beschrieben. Aus der Vielzahl der Strategieinstrumente haben sie jene 32 herausgegriffen, die dauerhafte Substanz und Bedeutung aufweisen. Auf strategische Neuerungen, die sich als kurzfristige Moden entpuppten, wurde bewusst verzichtet. Und so fanden etwa die Portfolio-Analyse, Supply Chain Management, Balanced Scorecard, Benchmarking oder die SWOT-Analyse Eingang in das Handbuch.

Vor die Qual der Wahl gestellt, welche dieser Instrumente im konkreten Fall nun anzuwenden sind, geben Hermann Simon und Andreas von der Gathen den Ratschlag, sorgfältig abzuwägen. Denn keines dieser Instrumente sei ein Patentrezept. Die Instrumente seien nur das Handwerkszeug, das dann verbunden mit eigenständigem, kreativen Denken jene Differenzierung von den Konkurrenten bringt, die zum Wettbewerbsvorteil führt. Der Vergleich mit der Kunst leuchtet ein: Auch Maler und Bildhauer verfügen im Wesentlichen alle über die gleichen Werkzeuge. Was sie daraus machen, ist jedoch höchst unterschiedlich.

Das große Handbuch der Strategieinstrumente ist ein Nachschlagewerk, nicht zum Lesen von Buchdeckel bis Buchrücken gemacht. Jedes Strategieinstrument wird beschrieben, ohne auf andere Beiträge Bezug zu nehmen. Damit ergeben sich zwar an der einen oder anderen Stelle Überlappungen, ermöglicht dem Leser jedoch ein Nachschlagen einzelner Instrumente.

Die Gliederung des Buches mutet etwas gezwungen an. Die Autoren unterscheiden nach Instrumenten für die Strategie des Unternehmens und solchen für die Strategie von Geschäftseinheiten. Diese Abgrenzung lässt sich in den wenigsten Fällen eindeutig durchführen, da ja auch Geschäftseinheiten oft wie kleine Unternehmen im Unternehmen agieren. Innerhalb der beiden Blöcke wird dann in analyse- und umsetzungsbezogene Instrumente eingeteilt, was zweifellos mehr Sinn macht, obwohl auch diese Einteilung nicht immer völlig eindeutig zu vollziehen ist.

Die Beiträge sind einheitlich aufgebaut: Einer kurzen einführenden Gesamtsicht folgen Definition und Zielsetzung. Darauffolgend wird das Instrument erläutert und abschließend folgt eine Diskussion der Umsetzung und Praxisanwendung. Der einheitliche Aufbau der Beiträge ermöglicht es dem Leser, sich schnell zurecht zu finden.

Diese Gesamtschau der Strategieinstrumente ist unverzichtbar für jeden, der sich einen raschen Überblick über den strategischen Werkzeugkasten verschaffen möchte. Die aus dem reichen Erfahrungsschatz des Autorenteams stammenden Unternehmensbeispiele beleben die Lektüre und stellen einen Bezug zur Praxis her.